Blech unter dem Wischwasserbehälter
1. Diagnostik
Der Blick unter den Behälter ist Pflicht beim W124, auch bei gut erhaltenen.
Zur ersten Kontrolle reicht es die weiße Plastikschraube abzuschrauben und den Behälter mit angeschlossenen Kabeln und Schläuchen leicht anzuheben.
Hier ein gepflegter Sommer-230E mit 117.000km und 20 Jahre auf dem Buckel, Mopf 2 (Bj. 1992):
Man erkennt schön die Ursachen der Korrossion. Zum einen den abgescheuerten Lack aufgrund des zu geringen Abstands des Behälters zum Blech und den Bereich um den Gummistopfen als Wasserreservoir. Zum Glück zeigt sich nur leichter Rost an beiden Stellen.
2. Behandlung
Wenn Handlungsbedarf entdeckt wurde, muss der Bereich freigelegt werden. Dazu sollte man den Behälter leer machen (mit Schlauch oder bei einer Autobahnfahrt). Danach kann man den Anschluss zum Ansaugen des Wasser einfach herausziehen. Falls eine Wischwasserheizung über das Kühlwasser integriert ist, kann man diese am Behälter belassen und den gesamten Behälter nach rechts legen. Mit einer Schaumstoffmatte kann man den Behälter gut zu den
Luftschläuchen einklemmen und der Wagen ist sogar alltagstauglich (ohne
Wischwasser und bei vosichtiger Fahrweise). Den Stopfen einfach nach unten durchdrücken und einen neuen bestellen. So könnte das dann aussehen:
Jetzt mit großfläschig entrosten mit der Drahtbürste und ggf. mit einer Scheibenbürste gezopft für die Bohrmaschine. Zu beachten ist, dass auch die Unterbodenseite so bearbeitet werden muss, wie man sehen kann:
Mit groben Schleifpapier das ganz noch von Hand anschleifen, um evtl. Rostporen zu öffenen. Danach mit Bremensreiniger entfetten (sauberes Tuch zum Einreiben und Abwischen). Das Ergebnis dann von beiden Seiten, sollte so aussehen:
Jetzt mit einem Rostkonverter nach Anleitung bearbeiten und danach mit Rostschutzfarbe bearbeiten. Aufgrund der Elastizität erscheint Brantho Korrux 3in1 ideal, allerdings hat man hier den Nachteil extrem langer Trocknungszeiten: 3 Anstriche Brantho Korrux 3in1 mit jeweils 24h Trocknungszeit dazwischen erzielen die schnellste Trocknung. Aber auch dann ist erst nach frühestens 3 Wochen die Trocknung ausreichend, um den Stopfen einzusetzen und den Behälter wieder einzubauen. Alternativ bietet sich Hammerite an oder ähnliches. Das Ergebnis von Brantho Korrux:
Als zusätzlichen Schutz kann noch ein Wachs verwendet werden. Allerdings sind die Temperaturen von 70°C zu beachten die im Wasser entstehen können. Mike Sanders würde sich hier verflüssigen und wegfließen. Für die zukünftige Sichtkontrolle empfiehlt sich das transparente Protewax in zwei Schichten (Trocknungszeit jeweils 20min).
Da das Problem des geringen Abstands weiter besteht und schnell zu neuen Problemen führen kann, sollte es behoben werden. Es haben sich zwei Lösungsansätze bewährt, die Verwendung eines Stück doppelseitigen Klebebands oder 2-3 Dichtringe an der Ausstülpung des Behälters. Man kann auch beides kombinieren. Anhand der Bilder sieht man den verbesserten Abstand, wobei letztlich nur 2 Ringe verwendet wurden (zweites Bild).
Ggf. kann noch eine optische Anpassung an den Chassislack erfolgen.
UPDATE nach 2 Monaten (August 2012 - Oktober 2012)
keinerlei Veränderungen, aber der Winter kommt noch...
Heute den Behälter rausgenommen, sieht ganz ähnlich wie der Schaden oben aus. Dachte danach daran, den Behälter etwas höher zu ständern - und voila - finde diesen Beitrag.
AntwortenLöschenBrantho 3 in 1 reinweiß liegt auch schon da - also dann.
Sinnvoll und schön gemacht - inhaltlich und bildmäßig.
Vielen Dank