Samstag, 8. September 2012

Unterbodenschutz

Unterbodenschutz

Der Unterbodenschutz des W124 besteht aus einer mit dem Blech verschmolzenen PVC Beschichtung. Diese kann insgesamt als gut bewertet werden. Wie bei den meisten Unterbodenschutzlösungen besteht jedoch auch hier die mit der Zeit zunehmende Gefahr einer Unterrostung. Dank der vielen Berichte im Internet, sind die neuralgischen Stellen bestens bekannt, und können vorsorglich behandelt werden. Zusätzlich muss auch auf die "natürliche" Alterung des Materials reagiert werden.

1. Diagnose
 Neuralgische Punkte, die eine gesonderte Betrachtung erfahren sollten sind:
  1. Hinterachsaufnahmen
  2. Bereich um die Federteller vorne
  3. Der Bereich unter den Saccobrettern
Erst einmal muss eine gründliche Reinigung erfolgen. Dafür den groben Schmutz mittels Kärcher, den feineren Schmutz und Öl/Fett-Ablagerungen im Anschluss mit Schwamm und Allesreiniger lösen. Ferner sollten die Innenkotflügel und die hintere Plastikabdeckung der Benzinpume abgeschraubt werden. Diese Arbeit ist sehr mühselig, dreckig und zeitaufwendig (min. 2h plus Reinigung der verdreckten Halle)!
Nun kann eine Sicht- und Hörinspektion erfolgen. Fortgerschrittene Unterrostungen erkennt man oft nur an einem matteren, morscheren Klang, da der PVZ Schutz sonst intakt aussieht (Kleine Risse reichen aus, um Feuchtigkeit zum Blech durchdringen zu lassen).
Eine der Schrauben die mit Mike Sanders behandelt werden sollte. Von Hier arbeitet sich der Rost hinauf ins Blech.
Es lohnt sich die Abdeckungen abzuschrauben. Hier beginnender Flugrost.


2. Behandlung 
Bei größeren  Löchern bleibt nur das Einschweißen eines neuen Bleches.

Beginnende Sichtbare aber noch kleine Rostherde können mit Mike Sanders gesättigt und versiegelt werden. Typische Bereiche dafür sind die Hohlraumstopfen in den Radläufen und die korrodierten Schrauben der Innenkotflügel.

Sollte der PVZ sonst in einem akzeptablen Zustand sein, empfiehlt es sich diesen für den Steinschlagschutz beizubehalten und aufzufrischen. Auffrischen bedeutet, die durch die kleinen, unsichtbaren Risse begonnene Korrossion zu stoppen und die Risse danach zu versiegeln. Dafür werden zwei Verfahren favorisiert. Zum einen besteht die Möglichkeit mit Fluidfilm über 2-3 Tage den Rost zu sättigen und anschließend mit Permafilm zu versiegeln. Zum anderen kann man das Farbkriechöl Owatrol zu verwenden, welches sowohl sättigt als auch versiegelt. Im Beispiel wurde sich für Owatrol entschieden, da es in einem Arbeitsgang zu verwenden ist. Bei richtiger Ausführung scheint die Fluid/Permafilm Variante etwas langlebiger zu sein, da sich Permafilm nicht so schnell auswäscht. Allerdings wurden hier weiter voranschreitende Unterrostungen berichtet (vermutlich aufgrund einer zu kurzen Wartezeit). Owatrol lässt sich gut in Spraydosen a 300ml verwenden. Für einen W124 braucht man etwa 4 Dosen, welche für 2 Schichten im Abstand von 60 Minuten ausreichen. Die Räder müssen abmontiert werden und die Bremsscheiben mit Plastikbeuteln bedeckt werden. Ausgespart werden sollte der Endschalldämpfer. Leichte Spritzer darauf verbrennen später unmerklich.

Ein paar Eindrücke vom Owatrol-Resultat. Man erkennt schön die leicht glänzende Oberfläche, welche als Indikator für Ausbesserungen mit Owatrol (jährlich) herhalten.






Unterboden unter dem Wischwassertank, bereits ausgebessert.
UPDATE nach 12 Monaten (Oktober 2012 - Oktober 2013)
Owatrol wurde in den Radläufen an mehreren Stellen abgewaschen und kann mit der Hand leicht abgezogen werden. Die Stellen die nicht im Spritzwasserbereich liegen, haben sich gehalten. Bei einer Fahrleistung von 20.000km seit der Behandlung inkl. Winter und allen Wetterlagen ist Owatrol als nur eingschränkt haltbar. Ich habe den Unterboden wieder komplett gekärchert und mit Owatrol behandelt. Bei der hohen Fahrleistung tendiere ich aber zu MS in den Radläufen.

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